Kriegsjahre und Epidemien

Am 1. September begann der 2. Weltkrieg, in den wie im 1. Weltkrieg auch wieder Grötzinger Züchter ziehen mussten. Zur Unterstützung der Mitglieder beschloss die Vorstandschaft am 13.Dezember 1939 jedem Mitglied im Felde ein Weihnachtsgeschenk von 3,- RM zukommen zu lassen und Schlachthasen an die Front zu schicken. Ab 1940 wurde zur Unterstützung der Grundversorgung ein Zuschuss der Gauleiter an organisierte Züchter die einem Verein angehören gezahlt. Darauf traten 28 Grötzinger dem Verein bei. Ab 1943 mussten alle Kaninchenfelle die anfielen restlos gesalzen werden, um sie später gerben lassen zu können. Für Schlachtkaninchen wurden Höchstpreise bezahlt. Ab Januar 1944 musste das Vereinsgeschehen komplett eingestellt werden. Der Verein konnte erst ab dem 02.03.46 wieder aktive werden, jedoch mit Einschränkung, da einige Vorstandsmitglieder wegen einer Verordnung der Besatzungsmacht nicht mehr ihr Amt antreten durften. Trotz einiger Verluste des Krieges hatte der Verein 1946 noch 140 Mitglieder. Auch fand eine Zuchtwerbeschau für Ziegen statt. Die Wirtschaftsfachgruppe der Besatzungsmacht stellte dem Verein Bruteier zum Aufbau einer Hühnerpopulation in Aussicht, die jedoch nie eintraf. Im Jahre 1948 konnten keine Schauen stattfinden, da die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen war. 1949 sind 24 Mitglieder ausgetreten nachdem die Vergünstigungen, die während des Krieges eingeführt wurden, wie Futterbeigabe oder Bruteier, abgeschafft wurden. Auch im Jahre 1953 und 1954 wurden alle Kaninchenschauen in Baden verboten, da in Mannheim die Kaninchenkrankheit Myxomatose wütetet. Ein Zitat aus der damaligen Fachpresse ,,Die Krankheit ist die schwerste, die je unter Kaninchen ausgebrochen ist, hoffen wir ,dass die Medizin bald ein wirksames Mittel dagegen findet“. Die Verluste waren so stark, dass viele Züchter ihre Zuchtlinien die Sie mühsam über Jahre aufgebaut hatten, innerhalb kürzester Zeit verloren. Der Landesverband stellte 1955 deshalb dem Pfinzkreis 80,- DM zur Verfügung um die Zucht wenigstens mit einem kleinen Beitrag zu unterstützen.